Die süß-sauren Tomaten verkörpern für mich den Sommer meiner Kindheit. Bei uns gab es immer selbst angebaute Tomaten im Überfluss. Der ganze Garten roch nach dem unvergleichlichen Aroma der Tomatenstaude.
Wie ist dieses Rezept entstanden?
Ich liebe Tomaten, da sie viele schöne Erinnerungen wecken und der süß-sauere Geschmack meiner VATA-Konstitution schmeichelt. Da ich Tomaten nur in der Saison und aus dem eigenen Garten esse, kann ich es kaum erwarten, bis meine selbst angebauten roten Lieblinge reif sind. In meinem Übereifer habe ich mal wieder zuviel Pflanzen angebaut und der Ertrag war so reichlich, dass ich mir für das Mittagessen eine Soße aus Tomaten überlegt habe. Neben meinen Tomatenstauden fand ich noch reife Jalapenos und Paprika und schon war das neue Gericht in meinem Kopf geboren. Sogleich ging es an die Umsetzung in meinem Kochstudio.
Wozu passt diese Soße?
Diese Soße ist sehr vielseitig einsetzbar. In größerer Menge kann sie mit Nudeln, Brennnesselknödel oder Reis gereicht werden, sie schmeichelt auch Fisch und Fleisch. In kleiner Menge und etwas eingedickt passt sie auch als Dip zum Grillen, Fondue oder Raclette.
Knoblauchersatz Asafoetida!
Ich bin etwas empfindlich bei der Verwendung von Knoblauch, ich mag aber den Geschmack gerade in einem Tomatengericht sehr gerne. Als Ersatz für Knoblauch eignet sich daher ganz hervorragend Asafoetida. Asafoetida ist das Gummiharz aus der Wurzel der Ferula Pflanze. In der indischen Küche wird Asafoetida auch als Hing bezeichnet. Asafoetida wird getrocknet und zum Gebrauch in der Küche meistens mit Bockshornklee als Trägersubstanz vermahlen. Das Gewürz hat einen starken, stechenden, leicht schwefligen Gerucht und ähnelt dadurch dem Geschmack und Geruch von Knoblauch. Asafoetida hilft bei der Verdauung, wirkt entblähend und macht die Tomaten dadurch auch wieder verträglicher. Asafoetida sehr vorsichtig verwenden, da der Bockshornklee im Gewürzpulver sehr bitter ist und dadurch das Gericht ganz schnell zu bitter werden kann (meine eigene "bittere" Erfahrung!)
Ayurveda, Tomaten und die Jahreszeiten
Zur Erhaltung der Gesundheit und Balance empfiehlt es sich, saisonal zu essen. Tomaten im Winter sind unserem Befinden nicht zuträglich und sollten außerhalb der sommerlichen Jahreszeit gemieden werden. Die Tomate ist ein Nachtschattengewächs und soll nach den ayurvedischen Prinzipien nicht im Übermaß verzehrt werden. Tomaten enthalten viel Histamin und können bei übermäßigem Verzehr zu Unverträglichkeiten führen. Als ich begonnen habe, mich mit Ayurveda, den Prinzipien und die Zusammensetzung und Wirkungsweise von Nahrungsmittel zu beschäftigen, ist mir vieles plötzlich bewusst geworden. Ich habe mich sehr unachtsam ernährt. Es war wie ein Augenöffner und mir wurde klar, warum es mir gesundheitlich nicht wirklich gut ging. Tomaten sind ein gutes Beispiel. Mir war gar nicht bewusst, wie oft ich irgendetwas mit Tomaten gekocht habe. Pasta mit Tomatensoße, Tomatenmark in der Suppe etc. Als ich begonnen habe meinen Tomatenkonsum zu reduzieren, ging es mir auch sehr schnell besser. Wenn ich jetzt im Sommer Tomaten genieße, habe ich keine Probleme.
Ich ernähre mich überwiegend saisonal, d. h. ich kaufe keine Heidelbeeren, Erdbeeren etc. im Winter und freue mich dann umso mehr, wenn die Zeit bei uns gekommen ist, diese Früchtchen entweder selbst im Garten zu ernten, diese von lieben Nachbarn geschenkt zu bekommen oder dann auf dem Wochenmarkt zu holen. Zu der Philosophie des Ayurveda gehört es auch, die Nahrungsmittel zu achten, zu schätzen und eine ganz bewusste Auswahl zu treffen. Die Natur gibt uns das, was wir zur Jahreszeit am dringendsten benötigen.
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