Für China und seine Kultur hege ich schon lange ein großes Interesse. Vor ein paar Jahren bin ich schließlich meinem inneren Ruf gefolgt, die Sprache zu lernen und tiefer in die Geschichte, die Kultur und die Ästhetik Chinas einzutauchen. Meine Reise nach Peking im Winter im Januar 2025 war wie ein Heimkommen und Erinnerungen auffrischen.
Wie kam es zu meiner Reise nach Peking im Winter?
Eine der positiven Seiten des Internets und der Smartphonetechnologie ist die Möglichkeit, sich mit Menschen rund um die Welt zu verbinden, zu vernetzen und sich auszutauschen. Im Rahmen des Lernens der chinesischen Sprache habe ich deutschlernende Menschen aus China kennengelernt. Wir tauschen uns gegenseitig aus, helfen uns mit der Sprache, lachen und wundern uns gemeinsam. Mittlerweile habe ich mir ein Freundesnetzwerk aufgebaut, über das ich sehr glücklich bin.
Eine meiner chinesischen Freundinnen hat mich im September letzten Jahres besucht und mich für Januar nach Peking eingeladen. Wer kann da Nein sagen?
Überwinden von Ängsten
Bis vor einigen Jahren hätte ich niemals eine so lange Reise in ein asiatisches Land alleine und ohne Gruppe gemacht.
Mein Leben war geprägt von Krankheiten und Ängsten. Geplagt von Reisekrankheit, Unwohlsein beim Fliegen, Unverträglichkeiten, Panik in großen Menschenmengen, Angst vor Krankheit und Ängste vor dem Ungewissen haben mir viel von meiner Lebensqualität genommen. Ich bin dankbar, dass mich mein spiritueller Weg immer mehr in die Freiheit führt und ich die Ängste ablegen konnte, die mich jahrelang blockiert haben. So konnte ich mich entspannt auf meine Reise vorbereiten und die Vorfreude genießen.
QI GONG hat mir durch den langen Flug und in der voll gepackten U-Bahn geholfen. Mein Vertrauen in mich, meine geistigen Helfer und einer offenen und angstfreien Einstellung haben mir eine unvergleichlich schöne Reise geschenkt.
Wo genau ist Peking und was sind die Besonderheiten der Stadt?
Peking befindet sich im Nordosten Chinas und blickt auf viele Jahrhunderte als Hauptstadt des Reiches der Mitte zurück.
In Pinyin (chinesische Lautschrift) wird die Stadt Beijing bezeichnet, die chinesischen Schriftzeichen sind 北京。"Bei" steht für Norden und "jing" für Hauptstadt.
Während der Revolutionsjahre Anfang des 20. Jahrhunderts, verlor Beijing seinen Hauptstadtstatus und wurde umbenannt in Beiping (北平), nördlicher Friede.
Vor allem den letzten 1000 Jahren, durch die Ming- und Qing-Dynastie, verdankt die Stadt ihre Größe. Die Verbotene Stadt ist nach wie vor Zeuge des alten Glanzes. Während der Revolutionsjahre verlor die Stadt immer mehr an ihrer wirtschaftlichen Kraft und lag schließlich Ende der 40er Jahr des letzten Jahrhunderts in sozialen und wirtschaftlichen Trümmern.
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Peking hat sich in den letzten 50 Jahren zu einer aufstrebenden Stadt zwischen Moderne und Historie entwickelt, die mit einigen Sehenswürdigkeiten auftrumpfen kann.
Das Klima und die Luftqualität in Peking
Im Winter pfeift sibirischer Wind durch die Stadt. Im Frühjahr dreht der Wind und schickt gelben Sand der Wüste Gobi durch die Gassen, der die Sichtweise teilweise auf unter zehn Meter verringert. Der Sommer ist heiß und schwül bei Temperaturen von bis zu 40 Grad. Der Herbst ist mit milderen Temperaturen angenehm und dadurch auch die Hauptreisezeit.
Von Bekannten habe ich immer wieder zu hören bekommen, dass in Peking die Luft so schlecht ist, der ganze Smog usw. Während meinen 10 Tagen in Peking hatte ich strahlend blauen Himmel (keine Streifen am Himmel, obwohl in Peking einer der größten Flughäfen in China ist!), Sonnenschein und wenn man der Wetter App glauben schenken darf, war die Luftqualität "sehr gut" im Gegensatz zu Regensburg während dieser Zeit.
Meine Freundin sagte mir, dass es durchaus immer wieder mal zu Smogbildung im Winter kommt, es aber viel weniger vorkommt als früher.
Vor- und Nachteile einer Reise nach Peking im Winter
Vorteile
Ich bin noch vor dem Chinesischen Neuen Jahr gereist. Einer der Vorteile um diese Zeit zu reisen ist, dass Du die Sehenswürdigkeiten in Ruhe und ohne große Menschenmassen genießen kannst. Wichtig ist, dass die Reise vor den Frühlingsferien stattfindet. Ein weiterer Vorteil ist, dass die ganze Stadt bereits für das Frühlingsfest geschmückt und die Atmosphäre dadurch sehr schön ist.
Nachteile
Einer der Nachteile ist - es ist kalt! Obwohl meine Freundin meinte, es wäre ein sehr milder Winter dieses Jahr, war es für mich ausreichend kalt. Die Luft ist mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 20 und 30 % sehr trocken (was ich durchaus mag) und an bestimmten Stellen bläst ein sehr eisiger Wind. Laut Berichten meiner Freundin kann es im Winter zu Smog kommen, ich habe es allerdings nicht erlebt.
Das Essen in Peking
China ist ein großes Land und die Essgewohnheiten sind daher auch von Region zu Region verschieden.
Ich hatte das große Glück, von der Mutter meiner Freundin bekocht zu werden und durfte die eher einfache Küche des Nordens in vollen Zügen genießen. Es gibt um einiges mehr Gemüsesorten als bei uns und ich habe mich total in die Yamswurzel verliebt. Sie wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet bei Rheumabeschwerden, Gallenkoliken und Magen-Darm-Krämpfe, ist sehr schmackhaft und wird als 山药 (shan yao) bezeichnet, das wörtlich übersetzt "Berg Medizin" heißt.
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Peking Ente
Peking zu besuchen ohne die berühmte Peking Ente zu essen geht natürlich gar nicht. Meine Gastfamilie hat mich zu einem der ältesten Peking Ente Restaurants in Peking gebracht, wo wir einen genussreichen Mittag erlebt haben.
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Sehenswürdigkeiten in Peking
Sommerpalast 颐和园
Die Geschichte des Sommerpalastes reicht zurück bis zur Herrschaft der nomadischen Dschurdschen in der Jin-Dynastie (1115-1234). In der letzten Dynastie der Qing Kaiser wurde die Residenz ausgebaut und als Palast genutzt.
Ich habe mich vor der Reise nicht über die einzelnen Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichte belesen, da ich unvoreingenommen und ohne Wissen die Orte und deren Energie erleben wollte.
Die Anlage ist wunderschön mit einem See und einem 728 Meter langen überdachten und beeindruckend bemalten Wandelgang.
Während meines Aufenthalts spürte ich eine starke dominate weibliche Energie mit einer mordlüsternen Aura. Es war nichts wirklich bedrohliches, aber doch spürbar, dass an diesem Ort einiges passiert ist und von dieser Energie beherrscht wurde. Auf Nachfrage bei meiner Freundin stellte sich heraus, dass die letzte Kaiserwitwe Cixi die meiste Zeit hier verbracht hat und die eigentliche Regentin neben ihrem Sohn war, der als Marionettenkaiser diente. Meine Freundin bestätigte auch, dass Cixi jeden umbrachte, der ihr und ihrer Macht im Weg stand. Darunter auch zahlreiche Konkubinen und Minister. Sie hat ebenfalls Gelder der Marine veruntreut, um sich ihr Luxusleben im Sommerpalast zu finanzieren.
Jetzt ist es ein Erholungsort für die Einheimischen und natürlich ein Anziehungspunkt für die Touristen.
Die steinerne Brücke ist so ausgerichtet, dass die Sonne zur Wintersonnenwende genau durch die Rundbögen scheint und die Brücke illuminiert.
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Olympiagelände
Das Olympiagelände wurde als Verlängerung der kaiserlichen Zentralachse gebaut.
Meine Freundin ist in Peking aufgewachsen und erklärte mir, dass vor dem Bau des Olympiageländes alles Brachland war.
Wir haben das Gelände am ersten Tag meiner Ankunft besucht und ich war sehr beeindruckt. Im Winter ist nicht viel los, aber im Sommer gibt es viele Veranstaltungen, viele Influencer machen ihre Videos, es wird getanzt und gesungen.
Was mir sofort aufgefallen ist, dass das gesamte Gelände sehr, sehr sauber war. Von den Toilettenanlagen bis zu den Plätzen - da war kein unnötiges Stäubchen zu finden.
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Kunstpark Da Shan zi 大山子
Bis Anfang der 2000er Jahre wurden auf diesem Gelände Raketenteile hergestellt und militärisch genutzt. Nach Verlassen des Geländes durch das Militär haben Künstler den Bereich übernommen und es ist ein trendiger Kunstpark mit Galerien, urigen Einkaufsmöglichkeiten, Cafes und Restaurants entstanden.
Ein voller Kontrast zum historischen Sommerplast und mit ganz außergewöhnlicher Atmosphäre.
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Die Chinesische Mauer 长城
Die Chinesische Mauer wird 长城 (chang cheng) genannt, was übersetzt "Lange Mauer" bedeutet. Mit 6.260 km Länge ist sie das größte Bauwerk, das je von Menschenhand erschaffen wurde und zählt zu den sieben Weltwundern der Moderne. Sie ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Neuesten Messungen zufolge hat die Mauer mit allen Maueranlagen ein Gesamtausmaß von 21.196 km. Es war zwar nie eine zusammenhängende Einheit, aber nichtsdestotrotz sehr beeindruckend.
Auf der Mauer stehend hat man einen herrlichen Blick über die Berge. Die Energie war sehr kraftvoll und männlich. Die Rauheit der umliegenden Berge wurde durch den eisig schneidenden Wind noch unterstrichen. Die Drachenenergie war sehr präsent und die Botschaft war deutlich: "Der Drache erwacht". Mein Chinesische Lehrer hat mir nach meiner Rückkehr erklärt, dass die Große Mauer auch 大龙 (da long), Großer Drache genannt wird.
In der Nähe Beijings ist der Mauerabschnitt Badaling sehr gut restauriert und kann besichtigt werden. Viele Mauerabschnitte der Chinesischen Mauer verfallen zunehmend. Im Eingangsbereich sind mannshohe Bilder ausgestellt von verschiedenen Streckenabschnitten und den Zuständen der Mauer.
Beim Besteigen der Mauer ist gute Kondition gefragt. Es geht teilweise ziemlich steil bergauf. Ein Teil des Abschnitts kann mit einer Seilbahn befahren werden, die ich jedoch nicht genutzt habe.
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Himmelstempel 天坛
Der Himmelstempel 天坛 (tian tan) bedeutet wörtlich übersetzt Himmelsaltar und ist eine der größten Tempelanlagen der Stadt mit einer Fläche von 2,7 Quadratkilometern. Die Gebäude machen nur einen Bruchteil der Fläche aus. Jetzt wird die Anlage überwiegend als öffentlicher Park genutzt.
Während der Kaiserzeit hatte nur der Kaiser und sein engstes Gefolge Zutritt zu der Anlage. Der Tempel wurde vor allem dazu genutzt, Ernteopfer darzubringen und zu beten. Ein großer Bereich ist der Fastenpalast, in dem der Kaiser vor der Opferzerenomie zurückgezogen fastend und betend verweilte.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt in der Anlage. Der Spirit ist nach wie vor da und zeigte sich mir als Hüter von Peking.
Mir war das Wetter wieder sehr hold und so habe ich einen sehr friedvollen und schönen Tag dort verbracht.
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Verbotene Stadt 故宫
Die Verbotene Stadt 故宫 (gu gong) habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Ich spürte bereits im Vorfeld, dass ich irgendeine Verbindung zu dieser Alten Kaiserstadt habe. Als ich die Stadt betreten habe, hat mich eine intensive "Erinnerungs"-Energie erfasst. Ich habe mich treiben lassen und wusste immer genau in welchem Palast ich mich gerade befinde und wofür er genutzt wurde. Ich konnte mich leider nicht zu lange dort aufhalten, da für mich die Energie zu stark war, so dass mir irgendwann so übel wurde, dass ich die Stadt verlassen musste.
Die Verbotene Stadt hat ihren Namen davon, da nur der Kaiser, seine Familie, der Hofstaat sowie geladene Gäste Zugang zu der Anlage hatten. Männern war der unbefugte Zutritt bei Todesstrafe verboten. Die einzigen Männer, die neben hohen Beamten und Militärs Zugang zur Verbotenen Stadt hatten, waren die Eunuchen. Vor allem in der Qing-Dynastie übten sie einen großen Einfluss auf die Staatsgeschäfte aus.
Die Anlage besteht aus 9999 Räumen und umfasst 720 000 Quadratmeter. Der Palast wurde von 1406 - 1420 erbaut und war während der Ming- und Qing-Dynastie die Hauptresidenz der Chinesischen Kaiser.
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Mein Gesamteindruck von meiner Chinareise und Peking im Besonderen ist sehr, sehr positiv. Ich werde hier nicht das letzte Mal gewesen sein und habe bereits weitere Reiseziele in China im Auge. Vorher gilt es allerdings noch weiter meine Chinesischkenntnisse zu verbessern.
Hier geht es zu meinem Blogartikel "Shanghai im Winter":
Weiterführende Links:
Verbotene Stadt
China Handbuch
Himmelstempel
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