Nahrungmsittelunverträglichkeiten und Lösungen

Nahrungmsittelunverträglichkeiten und Lösungen

Meine persönliche Erfahrung mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und welche Lösungen es dafür gibt.

Meine Geschichte

Vor 13 Jahren gelangte meine Leidensgeschichte an ihren Höhepunkt. Mir war Tag und Nacht speiübel, ich verbrachte meine Nächte auf dem Badvorleger im Badezimmer, egal was ich gegessen habe, ich hatte sofort Durchfall. Meine Arbeitsleistung nahm rapide ab, ich musste viele Pausen machen, war den ganzen Tag sehr müde und völlig energielos. Urlaubsplanungen wurden nach geeigneten Toiletten gemacht, mit Freunden gemütlich Essen gehen endete mit mir auf der Toilette verschwindend und Kundentermine mit anschließendem gemeinsamen Mittag- oder Abendessen waren für mich die Hölle.

Ich wurde diversen Untersuchungen unterzogen, von Magen-Darm-Spiegelungen, Blutuntersuchungen etc. Ich wanderte von Arzt zu Arzt, von Spezialist zu Spezialist. Folgende Aussagen von Ärzten sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: "Sie sind eben einfach ein bisschen ein 'Nerverl'", "Ich weiß auch nicht was sie immer haben", "das ist alles psychisch und Stress". Ein Arzt hat Lactoseintoleranz diagnostiziert. Nachdem ich mir den Laborbericht habe geben lassen stellte ich fest, dass die Diagnose falsch war. Laktosefreie Milch hat auch keine Besserung gebracht, somit war das erklärt.

Ich kam schließlich an einen Punkt, wo mir alles egal war und ich einfach nur schlafen wollte. Freunde haben mich schließlich gedrängt, einen Heilpraktiker in meinem Heimatort aufzusuchen, der für seine treffenden Diagnosen bekannt war. Nach anfänglichem Sträuben willigte ich aufgrund des massiven Leidensdruckes schließlich ein und vereinbarte einen Termin.

Dieser Termin hat schließlich mein Leben verändert und zum Guten gewendet. Er stellte bei der Untersuchung sofort fest, dass ich eine Milcheiweißunverträglichkeit habe. Ich solle erst mal beginnen, alle Milchprodukte wegzulassen. Im ersten Moment dachte ich, ich muss verhungern. Was soll ich denn dann noch essen? Aber, ich war eisern und disziplinert und habe es durchgezogen. Bereits nach 3 Wochen stellte ich eine erhebliche Besserung meiner Beschwerden fest. Mir war nur noch zeitweise übel und auch die Durchfälle nahmen ab.

Beim Folgetermin veranlasste er weitere Untersuchungen wie Blut- und Stuluntersuchungen. Schließlich stand die Diagnose fest. Meine Darmflora war nicht mehr vorhanden, die Werte meines Immunsystem im Minusbereich und ein chronisches Pfefferisches Drüsenfieber (das mein ehemaliger Hausarzt als grippalen Infekt abgetan hatte) verursachte die enorme Energielosigkeit und Müdigkeit. Es stellten sich weitere Nahrungsmittelunverträglichkeiten heraus, so reagierte ich empfindlich auf schwarzen Pfeffer, Karotten, Paprikapulver und viele weitere.

Ein sorgfältig durchdachter Therapieplan wurde aufgestellt. Alle Nahrungsmittel, die ich nicht vertrage strikt weglassen, Aufbau der Darmflora, Behandlung des Pfeifferischen Drüsenfiebers und Stärkung des Immunsystems. Es war eine langfristig angelegte Therapie und es dauerte schließelich fast 4 Jahre, bis sich meine Darmflora und mein Immunsystem erholt hatten. Es ging mir schon viel besser und ich konnte über eine Rotationsdiät (siehe unten) die nicht vertragenen Lebensmittel wieder vorsichtig einführen. Ich hatte immer noch von Zeit zu Zeit Durchfälle, immer wieder Schübe des Pfeifferischen Drüsenfiebers und ich war noch nicht wirklich gesund. Zu diesem Zeitpunkt hat mich Ayurveda gefunden und verhalf mir zu dem letzten Rest Gesundheit, der noch fehlte.

Ursachenforschung

Ich habe mich lange damit beschäftigt, wo dieses massive Ungleichwicht herkam und was tatsächlich die Ursache dafür ist. Letztendlich ist es von verschiedenen Seiten zu betrachten.

Körperliche Ursache

Von meinem 6. bis 12. Lebensjahr hatte ich mindestens 3 mal im Jahr Mandelentzündung, die dann häufig auch in einer Mittelohrentzündung endete. Die damalige gängige Therapie war Penicilin. Ich erinnere mich noch gut an den grausligen Geschmack dieser Penicilinsäfte. Schokogeschmack war am Schlimmsten. Letztendlich wurden mir die Mandeln entfernt und zumindest dieses Leiden fand ein Ende. Als Teenager und junge Frau war ich dann ständig mit Blasenentzündungen geplagt, was war die Lösung? Ja, genau - Antibiotika. Jetzt weiß ich, dass eine gesunde Darmflora wichtig ist, um sich vor Blasenentzündungen zu schützen. Durch die Antibiotikagabe wurde aber diese immer weiter zerstört. Ich befand mich also in einem Teufelskreis. Mit Anfang 20 hatte ich dann Magenschleimhautentzündung, die wie behandelt wurde? Ach ja, da war doch Antibiotika und Magensäurehemmer, das hilft bestimmt ganz schnell! Das war auch der Zeitpunkt wo es mit den Durchfällen los ging, bis es zu oben genanntem Höhepunkt kam.

Kein einziger "Spezialist" kam auf die Idee, mich zu meinen Essgewohnheiten zu befragen oder mir Empfehlungen zu meiner Ernährung zu geben. Ich war zu jung, zu unerfahren und zu gutgläubig, um alles zu hinterfragen und mich eingehender damit zu beschäftigen.

Wenn im Kindesalter eine wichtige Funktion wie die Darmschleimhaut und die Darmflora zerstört wird, die essentiell für das Immunsystem und dem allgemeinen Wohlbefinden ist, kann das fast nicht mehr gut gemacht werden.

Mir geht es jetzt zwar wieder gut, aber ich muss sehr aufpassen, dass ich und mein Bauch im Gleichgewicht bleiben. Auf künstliche Zusatzstoffe und Schadstoffe im Essen reagiere ich sehr empfindlich und könnte daher auch ein guter Restaurantkritiker werden. Wenn ich z. B. im Urlaub nur begrenzt Möglichkeiten habe, meinen persönlichen ayurvedischen Regeln zu folgen, brauche ich erst mal wieder 2 - 3 Wochen nach dem Urlaub, um in die Balance zu kommen. Glücklicherweise habe ich gelernt, auf meinen Körper zu hören und kann mir gut selber helfen.

Mein Heilpraktiker als auch meine ayurvedischen und TCM Ärzte haben alle angemerkt, dass mein Verdauungssystem unwiderbringlich Schaden genommen hat und es mir nur durch meine eiserne Disziplin und meine Ernährungsweise gelungen ist, meine Gesundheit zu erhalten. Es ist immer ein Dranbleiben und ich schätze mich glücklich, dass ich die Zeit und den Raum dafür habe, mir täglich selber zu kochen.

Psychische Ursachen

Natürlich hatten die Ärzte nicht ganz Unrecht, eine psychische Ursache zu vermuten. Alles ist miteinander verbunden und jede Ursache hat ihre Wirkung. Meine Sensitivität (die mir damals noch nicht so bewusst war), mein Leistungswillen und Zielstrebigkeit haben ihres dazugetan und die Situation verschlimmert. Ich habe bis zu 70 Stunden in der Woche gearbeitet, nebenbei noch Gesang studiert, mein Versicherungsstudium absolviert und Konzerte gegeben. Wenn ich jetzt daran zurückdenke habe ich keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Und schon haben wir wieder den besagten Teufelskreis. Durch die körperlichen Beschwerden wird natürlich auch die Psyche gedämpft, die hohe Arbeitsbelastung verstärkt die Symptome, die Leistungsfähigkeit sinkt und das sich Abarbeiten verstärkt sich.

Geistige Ursachen

Die Gesundheits Definition der WHO lautet wie folgt: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen."

Sollte das ein Mensch wirklich erreichen, ist er ein erleuchtetes Wesen!

Krankheiten sind dazu da, um sich als Mensch weiterzuentwickeln. Sie sind uns gegeben, um daran zu wachsen. Hinter jeder Krankheit steckt eine Erinnerung, ein Trauma, eine Ursache in der Seele. Der Körper ist der Botschafter der Seele, die uns bittet, hinzuschauen und Altes zu erlösen. Am Besten kann man das an kleinen Kindern feststellen. Wenn Kinder Krankheiten durchmachen, wie z. B. hohes Fieber folgt daraus auch meist ein Entwicklungsschub. Das Zahnen bei Kindern ist schmerzhaft, aber wichtig für die weitere Entwicklung.

In meinem Fall diente dieser Leidensweg dazu, mich selbst zu finden. Er hat mich dazu geführt, diese wunderbaren alten Weisheiten wie Aryuveda, traditionelle chinesische Medizin, Naturheilkunde, Schamanentum etc. kennenzulernen. Er hat ein ungeahntes Potential und Gabe in mir erweckt, das ich mir nie hätte vorstellen können. Er hat mich gelehrt, meine Gaben wertzuschätzen und mein wahres Sein zu erkennen.

Nahrungsmittelunverträglickeit begegnen

Bei der erweiterten Blutuntersuchung wurden über 20 Lebensmittel identifiziert, auf die ich unverträglich reagierte. Neben dem Aufbau der Darmflor und Stärkung des Immunsystems wurden folgende Maßnahmen eingeleitet.

Weglassen der unverträglichen Lebensmittel

In ersten Moment war das ein für mich schwieriges Unterfangen. Eines meiner Stärken ist allerdings der "Wille" und Disziplin. Mein starker Wille war, meinen Gesundheitszustand zu verbessern, denn so wollte ich mein Leben nicht verbringen.

Also habe ich mich damit auseinandergesetzt, welche Alternativen es zu den Lebensmitteln gibt, die ich nicht vertrage. Am Schwierigsten war anfangs das Thema Kuhmilch. Da ich immer schon gerne gekocht und experimentiert habe, entstanden zu der Zeit ganz außergewöhnliche Gerichte und es hat gar nicht lange gedauert, bis ich einen guten Rhythmus gefunden habe. Als Managerin mit hoher Arbeitsbelastung und Dienstreisen war es nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bringen.

Für Restaurants und Hotels habe ich eine Lebensmittelkarte erstellt, auf der alle Lebensmittel aufgeführt waren, die ich nicht vertragen habe. Hotels habe ich bereits vor meiner Anreise informiert und bei Restaurantreservierungen wurde das Personal ebenfalls bereits vorher informiert. Da habe ich die unglaublichsten Geschichten erlebt. Sehr häufig hat es nicht funktioniert und der unangenehme Toilettengang war vorprogrammiert. Es war peinlich, vor allem wenn Du mitten in einem Arbeitsessen bist oder Du im Anschluss noch einen Vortrag halten sollst, Dein Bauch aber Boogie Woogie tanzt und Du innigst darum betest, den Vortrag nicht unterbrechen zu müssen, um zur Toilette zu rasen.

Ich war jedoch eisern und habe es 4 Jahre durchgezogen.

Rotationsdiät

Nach 4 Jahren habe ich begonnen, die unverträglichen Lebensmittel langsam wieder einzuführen. Eine Rotationsdiät funktioniert wie folgt:

  • Du isst ein Lebensmittel (z. B. Karotte)
  • Nach 4 Tagen isst Du das nächste Lebensmittel (z. B. schwarzer Pfeffer)
  • Wieder 4 Tagen warten, das nächste Lebensmittel essen (z. B. Paprikapulver)
  • usw.

Durch diese Rotation hat der Körper Zeit, das unverträgliche Nahrungsmittel zu verarbeiten, bevor er wieder den nächsten "Reiz" bekommt.

Diese Rotation mache ich immer noch, doch es geschieht eher unbewusst und wurde mir auch in Ayurveda gelehrt. Ich vermeide es, mehrere Tage hintereinander die gleichen Zutaten zu verwenden. Dank meiner Kreativität entstehen so jeden Tag neue Gerichte. Der Nachteil ist, dass ich meistens nicht mehr weiß wie ich was gekocht habe. Aus dem Grund habe ich begonnen, Rezepte aufzuschreiben. Einen Teil davon findest Du in meiner Rezeptübersicht.

Ohne Angst genießen

Durch diese Maßnahmen kann ich endlich wieder alles ohne Angst genießen. Bei Kuhmilchprodukten muss ich immer noch vorsichtig sein, aber ab und zu sind auch die kein Problem.

Worauf ich allerdings sehr empfindlich reagiere sind künstliche Zusatzstoffe wie Glutamat und Farbstoffe. Da ich auf die Qualität meiner verzehrten Produkte achte und selbst Gemüse anbaue, reagiert mein Körper sofort bei nicht natürlichen Inhaltsstoffen. Es äußert sich mit starken Magenkrämpfen, die mir die Luft zum Atmen nehmen und darauf folgend Durchfall. Die Magenkrämpfe kriege ich gut mit gekauten Kardamomkapseln in den Griff, der Durchfall ist willkommen, um die Schadstoffe loszuwerden.

Mittlerweile habe ich eine Liste von Restaurants, bei denen ich unbedenklich essen kann oder welche, die ich meide.

Ayurveda und Verdauungsfeuer

Nachdem ich begonnen habe, mich mit Ayurveda zu beschäftigen und vor allem während meiner Ayurvedaausbildung, ist mir ganz viel bewusst geworden. Ich konnte weitere Probleme in meiner Ernährungsweise identifizieren und Lösungen dafür finden.

Auch wenn Du denkst, dass Du Dich gesund ernährst, heißt es noch lange nicht, dass es wirklich das Richtige für deinen Körper ist.

Im Internet findet man fast jeden Tag irgendeinen anderen Ernährungstrend, wo behauptet wird, das sei nun das abolut gesündeste und beste und überhaupt! Was dabei immer vergessen wird ist, dass jeder Mensch anders ist und somit auch die körperlich und geistigen Bedürfnisse. Nahrung hat nämlich auch einen wichtigen Einfluss auf unseren seelischen Zustand. Mehr dazu kannst Du in diesem Beitrag lesen.

Ayurveda gibt uns das Wissen über die richtige Ausbalancierung von Körper, Seele und Geist. Es geht darum, uns mit der für uns maßgeschneiderten Ernährung ins Gleichgewicht zu bringen. Entscheidend dafür ist das Verdauungsfeuer, unser Inneres Feuer muss entfacht werden. Je nach Konstitution brennt das Feuer stark oder weniger stark.

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist es meist so, dass das Verdauungsfeuer zu schwach ist, manchmal kann es aber auch viel zu stark sein und zu einem Überschießen führen. Wenn das Verdauungsfeuer gut und normal brennt, können auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten der Vergangenheit angehören.

Mehr über Ayurveda, die Konstituionen und die Wirkungsweise findest Du hier.

Deine Erfahrungen

Hast auch Du Probleme mit Deinem Verdauungssystem? Hast Du seltsame Symptome, die sich nicht erklären lassen? Du fühlst Dich nach dem Essen müde, erschlagen und motivationslos? Teile Deine Erfahrungen in den Kommentaren oder kontaktiere mich direkt über das Kontaktformular. Ich freue mich über jede Nachricht!

Individuelle Begleitung

Wenn auch Du wieder unbeschwert Dein Essen genießen möchtest oder Du nach den Ursachen für Deine Symptome, Dein Unbehagen oder Krankheiten suchen möchtest, vereinbare Dir gerne einen Termin mit mir. Ich freue mich Dich bei Deiner persönlichen Entwicklung mit einem auf Dich zugeschnittenen Konzept zu begleiten.

Ofenkartoffel mit buntem Gemüse und Sojadip

Ofenkartoffel mit buntem Gemüse und Sojadip

Wie ist dieses Rezept entstanden?

Vor Jahren hatte ich eine erhebliche Nahrungsmittelunverträglichkeit. Um mich langsam wieder an bestimmte Nahrungsmittel zu gewöhnen, habe ich über einen Zeitraum von 1 Jahr eine sogenannte Rotationsdiät gemacht. Das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen und zusammen mit der Ayurvedischen Philosophie achte ich immer darauf, jeden Tag andere Lebensmittel als am Vortag zu verwenden und natürlich die Geschmäcker so zu verbinden, dass sie meinem Körper wohl tun.

Weitere Informationen zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten findest Du HIER

Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Zutaten, Gewürzen, Geschmäckern und Essenskulturen. Durch das Lernen neuer Sprachen, lerne ich auch viel über die unterschiedlichen Küchen kennen und liebe es, verschiedene Stile miteinander zu vereinen und gemeinsam mit Ayurveda ein kulinarisches Erlebnis zu komponieren. Mein Rezept "Ofenkartoffel mit buntem Gemüse und Sojadip" ist aus der Vereinigung unterschiedlicher Traditionen und Geschmäckern entstanden.

Ofenkartoffel (roasted potatoes) aus England

Mein letzter Aufenthalt in Wales war nicht nur ein sprachliches, sondern auch ein kulinarisches Erlebnis. Mein Englisch Lehrer, bei dem ich 3 Wochen verbringen durfte, war neben seiner Lehrertätigkeit auch ein hervorragender Koch und hat mich täglich mit walisischen und englischen Köstlichkeiten verwöhnt. Eines davon sind die berühmten "Roasted Potatoes". In Großbritannien hat der "Sunday Roast" seine Tradition. Am Sonntag wird groß aufgekocht mit einem sogenannten Sonntagsbraten (jede Art von Fleisch) und diversen Beilagen wie Ofengemüse, Salate, selbstgemachte Saucen und natürlich die "Roastet Potatoes" ein Muss zu jedem "Sunday Roast" wurde mir verraten. Wenn Du an einem Sonntag durch Großbritanniens Straßen ziehst, wirst Du an jedem Eck Schilder mit Einladungen von Restaurants zum Sunday Roast finden. Ich habe mich total in diese Art der Zubereitung von Kartoffeln verliebt und auch meine Familie fragt immer wieder danach.

Brokkoli im chinesischen Bambusdämpfer

Seit einigen Jahren lerne ich die chinesische Sprache und habe immer großen Spaß daran, mich mit meinen chinesischen Freunden über Essen auszutauschen. Um so nah wie möglich an das Original heranzukommen, habe ich mir Bambusdämpfer besorgt (siehe Foto). Sie dämpfen Lebensmittel nicht nur schnell, sondern verleihen dem Gargut auch einen ganz besonderen Geschmack. Jede Form von Gemüse kann gedämpft werden, ganz besonders gut schmeckt auch Fisch in diesen simplen Dampfgeräten. Brokkoli behält seine Farbe und vor allem seinen Geschmack, der sich mit dem Bambus verbindet und intensiviert. Meine Freundin Lin aus Peking hat viel gelacht, als ich ihr mein Foto mit dem Bambusdämpfer geschickt habe. Sie meinte, das sei typisch Maria. Sie als Chinesin habe nicht mal einen Bambusdämpfer daheim!

Rote Beete mit einem Hauch von Indien

Meine Vata-Konstitution braucht immer etwas Erde. Die Rote Beete ist dafür hervorragend geeignet. Die Verbindung mit Kokos, Sesam und Gewürzen gibt ihr einen Hauch von Exotik.

Sojadip aus Seidentofu - eine Mischung von allem

Da ich Kuhmilchprodukte nicht so gut vertrage, habe ich mich am Seidentofu versucht. In meiner ayurvedischen Kochausbildung bin ich das erste Mal auf dieses Produkt gestoßen. Generell bin ich sehr vorsichtig mit Soja, da es sehr östrogenhaltig ist und Allergien auslösen kann. Ich achte auf die Qualität des Seidentofu und beziehe ihn im sortierten Bio-Einzelhandel. Wie mit jedem Lebensmittel gilt auch hier - "Die Dosis macht das Gift". Wenn nicht täglich und in großen Mengen genossen ist Qualitätstofu eine abwechslungsreiche Eiweißquelle.

Tomaten-Jalapenos-Ragout

Tomaten-Jalapenos-Ragout

Die süß-sauren Tomaten verkörpern für mich den Sommer meiner Kindheit. Bei uns gab es immer selbst angebaute Tomaten im Überfluss. Der ganze Garten roch nach dem unvergleichlichen Aroma der Tomatenstaude.

Wie ist dieses Rezept entstanden?

Ich liebe Tomaten, da sie viele schöne Erinnerungen wecken und der süß-sauere Geschmack meiner VATA-Konstitution schmeichelt. Da ich Tomaten nur in der Saison und aus dem eigenen Garten esse, kann ich es kaum erwarten, bis meine selbst angebauten roten Lieblinge reif sind. In meinem Übereifer habe ich mal wieder zuviel Pflanzen angebaut und der Ertrag war so reichlich, dass ich mir für das Mittagessen eine Soße aus Tomaten überlegt habe. Neben meinen Tomatenstauden fand ich noch reife Jalapenos und Paprika und schon war das neue Gericht in meinem Kopf geboren. Sogleich ging es an die Umsetzung in meinem Kochstudio.

Wozu passt diese Soße?

Diese Soße ist sehr vielseitig einsetzbar. In größerer Menge kann sie mit Nudeln, Brennnesselknödel oder Reis gereicht werden, sie schmeichelt auch Fisch und Fleisch. In kleiner Menge und etwas eingedickt passt sie auch als Dip zum Grillen, Fondue oder Raclette.

Knoblauchersatz Asafoetida!

Ich bin etwas empfindlich bei der Verwendung von Knoblauch, ich mag aber den Geschmack gerade in einem Tomatengericht sehr gerne. Als Ersatz für Knoblauch eignet sich daher ganz hervorragend Asafoetida. Asafoetida ist das Gummiharz aus der Wurzel der Ferula Pflanze. In der indischen Küche wird Asafoetida auch als Hing bezeichnet. Asafoetida wird getrocknet und zum Gebrauch in der Küche meistens mit Bockshornklee als Trägersubstanz vermahlen. Das Gewürz hat einen starken, stechenden, leicht schwefligen Gerucht und ähnelt dadurch dem Geschmack und Geruch von Knoblauch. Asafoetida hilft bei der Verdauung, wirkt entblähend und macht die Tomaten dadurch auch wieder verträglicher. Asafoetida sehr vorsichtig verwenden, da der Bockshornklee im Gewürzpulver sehr bitter ist und dadurch das Gericht ganz schnell zu bitter werden kann (meine eigene "bittere" Erfahrung!)

Ayurveda, Tomaten und die Jahreszeiten

Zur Erhaltung der Gesundheit und Balance empfiehlt es sich, saisonal zu essen. Tomaten im Winter sind unserem Befinden nicht zuträglich und sollten außerhalb der sommerlichen Jahreszeit gemieden werden. Die Tomate ist ein Nachtschattengewächs und soll nach den ayurvedischen Prinzipien nicht im Übermaß verzehrt werden. Tomaten enthalten viel Histamin und können bei übermäßigem Verzehr zu Unverträglichkeiten führen. Als ich begonnen habe, mich mit Ayurveda, den Prinzipien und die Zusammensetzung und Wirkungsweise von Nahrungsmittel zu beschäftigen, ist mir vieles plötzlich bewusst geworden. Ich habe mich sehr unachtsam ernährt. Es war wie ein Augenöffner und mir wurde klar, warum es mir gesundheitlich nicht wirklich gut ging. Tomaten sind ein gutes Beispiel. Mir war gar nicht bewusst, wie oft ich irgendetwas mit Tomaten gekocht habe. Pasta mit Tomatensoße, Tomatenmark in der Suppe etc. Als ich begonnen habe meinen Tomatenkonsum zu reduzieren, ging es mir auch sehr schnell besser. Wenn ich jetzt im Sommer Tomaten genieße, habe ich keine Probleme.

Ich ernähre mich überwiegend saisonal, d. h. ich kaufe keine Heidelbeeren, Erdbeeren etc. im Winter und freue mich dann umso mehr, wenn die Zeit bei uns gekommen ist, diese Früchtchen entweder selbst im Garten zu ernten, diese von lieben Nachbarn geschenkt zu bekommen oder dann auf dem Wochenmarkt zu holen. Zu der Philosophie des Ayurveda gehört es auch, die Nahrungsmittel zu achten, zu schätzen und eine ganz bewusste Auswahl zu treffen. Die Natur gibt uns das, was wir zur Jahreszeit am dringendsten benötigen.

Apfel-Sellerie Suppe mit geröstetem Fenchel

Apfel-Sellerie Suppe mit geröstetem Fenchel

Eine ideale Abendsuppe für den Herbst. Dazu passt hervorragend Chapati.

Diese Suppe enthält alle ayurvedischen Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb. Weißt du welches der Zutaten welchem Geschmack zuzuordnen ist? Probier es aus und genieße diese harmonische Suppe.

Wie ist dieses Rezept entstanden?

Viele meiner Rezepte entstehen sehr intuitiv und mit Zutaten, die ich zur Verfügung habe. So wurde auch diese Abendsuppe gezaubert. Ich hatte noch Selleriestangen, ein paar Äpfel und Fenchel, den ich nicht ganz für meine Gemüselasagne ein paar Tage vorher verbraucht hatte. Das Gemüse lag also vor mir und ich habe erst Mal meinen Körper gefragt, worauf er denn Lust hat. Die Antwort war sofort: "Ich will auf jeden Fall was zu Beißen". Also, nur mit Suppe gibt sich mein Körper nicht zufrieden. Da ich abends aber immer sehr vorsichtig sein muss, was und welche Mengen ich esse, bevorzuge ich eine leichte Suppe. Eine Suppe und was zu Beißen? Was dann letztendlich daraus geworden ist, findest Du unten!

Wie wichtig ist die Konsistenz des Essens

Im Ayurveda geht es immer um Balance und den Ausgleich. Wer zuviel Feuer hat, braucht Wasser zum Löschen. Wenn etwas zu trocken ist, braucht es den Ausgleich ebenso mit Wasser. Bei zuviel Wind braucht es Erde usw. So hängt auch die Konsistenz unseres Essen mit den Elementen, den Doshas und unserer ganz persönlichen Konstitution zusammen. Mehr Informationen dazu findest Du auf meiner Küchenklangseite.

Beschaffenheit des Essens und Verdauung

Die Verdauung spielt eine ganz große Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Nahrung ist selbstverständlich eines der Hauptfaktoren für das Funktionieren oder nicht Funktionieren unserer Verdauung. Weitere Faktoren sind unsere persönliche Konstitution, die individuelle Zusammensetzung der Elemente in unserem Körper und geistig/psychische Haltung und Lebensweise. Mit der Beschaffenheit und Konsistenz meiner Nahrung kann ich auch meine Körpersäfte beeinflussen. Ist der Stuhl z. B. eher trocken und neigt zur Verstopfung sollte das Essen eher eine wässrige und cremige Konsistenz haben. Mit diesen Grundprinzipien kannst Du ganz viel zu Deiner Gesundheit beitragen. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, schreibe mir gerne eine E-mail oder stelle Deine Fragen in der Kommentarfunktion.

Gebackener Kürbis mit Dattel-Feigensoße

Gebackener Kürbis mit Dattel-Feigensoße

Dieses Gericht ist ganz wunderbar zur Einstimmung auf die kalte Jahreszeit geeignet. Es verbindet Dich mit dem unteren Kessel - Deinen drei Energiezentren. Es geht darum, die Süße des Lebens zu genießen, sich zurückzuziehen in den Bauch von Mutter Erde, Innenschau pflegen und Dich verbinden mit Allem Was Ist. Farben sind auch ganz wichtig beim Essen, denn sie haben eine direkte Verbindung zu Deinen Energiezentren. Mehr zu diesem Thema findest Du in meinem Blog.

Was sind Energiezentren?

Es gibt 7 Hauptenergiezentren, die auch Flammen oder Chakren genannt werden. Von unten nach oben beginnend mit rot, orange, gelb, grün, blau, indigo und violett. Jede einzelne Flamme/Chakra ist verbunden mit dem physischen Körper und haben zudem eine starke Auswirkung auf unser Seelenleben und unser geistiges Erleben.

Die Flammen teilen sich auf in 3 sogenannte Kessel. Der untere Kessel mit rot (Wurzelchakra), orange (Sakralchakra) und gelb (Solarplexus) ist der Kessel der Lebensfreude. Den Kessel kannst Du füttern mit allem was Dir gut tut, was Du liebst und natürlich auch mit gutem Essen.

Der zweite und mittlere Kessel ist der Kessel der Berufung und bestrahlt mit der Farbe grün das Herzchakra. Was ist meine Berufung? Wofür brenne ich? Was mache ich gerne? Diesen Kessel fütterst Du mit Leidenschaft und Nahrung, die mit dem Herzen in Verbindung steht.

Der dritte und obere Kessel beinhaltet die Chakren blau (Kehlkopfchakra), indigo (Stirnchakra/drittes Auge) und violett (Kronenchakra). Hier geht es um das Geistige, die Anbindung, Gedanken, persönlicher Ausdruck. Diesen Kessel fütterst Du mit guten Gedanken, Meditation und leichtem, veganen Essen.

Kürbis aus ayurvedischer Sicht

Kürbis hat die Geschmacksrichtung süß, bitter, herb und beinhaltet die Elemente Wasser und Erde. Es erhöht das KAPHA-Dosha und gleicht VATA-Dosha aus. Der Herbst und Frühwinter mit seinen Stürmen bewegt VATA und bringt uns gern ins Ungleichgewicht. Die Geschmäcker süß, sauer, salzig können helfen, den Stürmen die Stirn zu bieten. Mehr zu dem Thema Energien und Doshas findest Du auf meiner Küchenklangseite. In Kombination mit den Datteln, Feigen und Reis gibt uns dieses Kürbisgericht wohlige Wärme und die Süße des Lebens.

Wie ist dieses Rezept entstanden?

Meine ayurvedische Kochausbildung habe ich bei Gabriele Sitaram Sabnis absolviert, die mit Nicky Sitaram Sabnis gemeinsam Ayurvedaausbildungen und Kurse gibt. Nicky hat gemeinsam mit Gabriele viele Ayurveda Kochbücher geschrieben. Dieses Rezept ist eine Anregung aus seinem Kochbuch: "Achtsame Ayurveda Küche".

Ich hole mir imme wieder gerne Ideen aus Kochbüchern, besonders von Gabriele und Nicky, deren Kenntnisse der Ayurvedischen Küche sehr umfassend sind. Mit diesen Ideen gehe ich in mein Kochstudio und komponiere meine eigene Variation, die in diesem Moment für mich und meine Mitessenden von Bedeutung ist.